Resilienz

Forscher im Bereich von Resilienz behaupten: Resilienz kann man lernen. Wir Menschen seien mit Fähigkeiten ausgestattet, die je nach innerer und genetischer Voraussetzung die eigene Fähigkeit zur Resilienz steigern könne.  Bei solchen Aussagen werde ich vorsichtig, denn allzu oft verbirgt sich dahinter eine Haltung, welche die Selbstoptimierung über alles andere stellt.

Dennoch werden bei Resilienz-Strategien Aspekte angesprochen, die tatsächlich hilfreich sein können, mit alltäglichen oder besonderen Belastungen besser zurecht zu kommen. Es gibt eine ganze Reihe von Aspekten, welche die persönliche Resilienz stärken können. Davon greife ich drei auf:

Ein sehr wichtiger und auch schwieriger Punkt liegt darin, sich gut abzugrenzen und dabei trotzdem nicht unnahbar oder kalt anderen gegenüber zu werden. „Nein sagen“ ist für viele Menschen schwierig. Sie vermuten, sie werden dann nicht mehr gemocht oder befürchten, als egoistisch angesehen zu werden. „Nein sagen“ kann dem gegenüber dabei helfen, sich selbst nicht zu überfordern, sondern die eigenen Kräfte realistisch einzuschätzen und achtsam mit sich selbst zu sein.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Frage nach den Werten und Zielen für das eigenen Leben. Die Fragen, wonach strebe ich, was ist mir wichtig, sind diese Werte gut für mich und mein Umfeld und sind meine Ziele realistisch? Diese Fragen helfen, Orientierung für sich selbst nicht zu verlieren oder wieder zu gewinnen.

Der dritte Punkt, den ich anspreche, ist das „Nichtstun“. Es mit sich allein aushalten können und Langeweile zulassen können. Das fällt vielen Menschen schwer. Die digitalisierte Umgebung mit Tablet, Mobiltelefon und Playstation verführen dazu, sich ständig zu beschäftigen, ständig verfügbar zu sein und darüber die Fähigkeit zum Nichtstun zu verlernen. Dem gegenüber ist Langeweile so wichtig, um sich selbst wahrnehmen zu können und um kreative Gedanken entwickeln zu können.

Wann war Ihnen das letzte Mal wirklich langweilig? Vielleicht probieren Sie aus, mal eine Zeitlang tatsächlich nichts zu machen und nehmen Sie wahr was mit Ihnen geschieht.

Bis zum nächsten Blogbeitrag wünsche ich Ihnen gute Frühlingstage.

(Blogbeitrag 3/4)