Zukunftswerkstatt ist eine Methode, um mit großen Gruppen effektiv zu arbeiten. Sie eignet sich für große Einrichtungen, Unternehmen und Netzwerke Sie wurde von Robert Jungk begründet.

Das Wesen der Zukunftswerkstatt liegt darin, Betroffene von Fragestellungen, Aufgaben, Problemen und Veränderungsnotwendigkeiten mit in die notwendigen Prozesse einzubeziehen. Damit wird die Expertise der Betroffenen wertgeschätzt und genutzt. Menschen werden so vom Objekt der Zukunftsplanung zum Subjekt eben dieser Planung. Die Arbeit einer Zukunftswerkstatt soll möglichst in einem hierarchiearmen Raum stattfinden. Alle Teilnehmenden an Zukunftswerkstätten werden gleichermaßen Lehrende und Lernende gesehen.

Ziel der Methode Zukunftswerkstatt

Das Spektrum reicht von Lernwerkstatt, Problemlöse- und Ideenfindungswerkstatt, Strategiewerkstatt bis hin zur Kommunikationswerkstatt und der Entwicklung großer Veränderungsszenarien. Im Rahmen vorbereiteter Fragestellungen werden gemeinsam Bestandsaufnahme, Zukunftsideen, Ziele und Maßnahmenideen entwickelt.

Hauptziele einer Zukunftswerkstatt sind Zugänge zu Lösungen finden, die die Teilnehmenden mitgestalten. Das Themakann so aus neuen Perspektiven wahrgenommen und gemeinsam bearbeitet werden. Dadurch wird Vertrauen in die eigene Wirksamkeit geweckt und die Kraft des gemeinsames Denken und Handeln gestärkt. Zukunftswerkstätten sind partizipative Prozesse.

Arbeitsweise

  1. Vorbereitung

    Hier wird Fragestellung formuliert, der Rahmen für eine gute Arbeitsatmosphäre und gegenseitigen Vertrauens geschaffen. Dazu gehören auch die inhaltliche, methodische sowie zeitliche Planung für alle Teilnehmenden transparent zu machen.

  2. Bestandsaufnahme

    Die Großgruppe bildet Untergruppen. In diesen Kleingruppen wird von den Teilnehmenden Zufriedenheit und Stolz auf Gelungenes sowie Unmut, Kritik und negative Erfahrungen zum gewählten Thema geäußert. Dies sollte möglichst frei von Zwängen sein. Es geht dabei weniger um eine Analyse der Probleme, als um eine Bestandsaufnahme für die Weiterarbeit. Die Ergebnisse werden visualisiert und allen Teilnehmenden vorgestellt.

  3. Zukunftsideen

    Aus der Fülle der Themen werden die wichtigsten, interessantesten ausgewählt und in neuen Kleingruppen bearbeitet. Hier ist die Kreativität jedes einzelnen gefragt. Kritik soll ins Positive gewendet werden. Die Gruppe, die sich für einen Aspekt aus dem Gesamtthema gefunden hat, arbeitet möglichst frei und ohne Denkverbote. Auch hier werden die Ergebnisse visualisiert.

  4. Verwirklichung in der Praxis

    Hier werden die ersten beiden Phasen verknüpft. Das Plenum erfährt von allen Ideen. Es kann schon abgeschätzt werden, was realisierbar ist. Je nach Zeitrahmen werden schon erste Gewichtungen vorgenommen oder sogar schon Umsetzungsideen entwickelt. Wichtig ist, dass die nächsten Schritte der weiteren Bearbeitung transparent dargestellt werden.

  5. Nachbereitungen

    Den (vorläufigen) Abschluss gestaltet der Moderator. Die Ziele, Vorgehensweisen und Ergebnisse werden noch einmal kurz zusammengefasst und eingeordnet. Unter der Überschrift: Wie geht es weiter? wird über den möglichen Fortgang der Werkstattarbeit nachgedacht. Gegebenenfalls werden neue Treffen vereinbart. Am Ende geben die Teilnehmenden Feedback.