Copingstrategien

Mit Copingstrategien sind Krisenbewältigungs-Strategien gemeint. Wie und welche Strategien Menschen einsetzen, ist individuell sehr unterschiedlich. Der Psychologe Richard Lazarus beschreibt drei verschiedene Ansätze:

• Problemorientiertes Coping: hier wird versucht, durch direkte Handlungen oder Aktivitäten auf den Stressauslöser einzuwirken. Das können besonders innerpsychische Prozesse sein, wie dagegen ankämpfen, sich zurückziehen oder die Situation zu leugnen. Aber auch verhandeln und Kompromisse schließen zählt dazu.

• Emotionsorientiertes Coping: Das eigene Verhalten wird verändert und nicht der Stressauslöser. Das können Aktivitäten sein, die am Körper ansetzen, wie zum Beispiel die Einnahme von Psychopharmaka, Entspannungstraining, Biofeedback, Atemübungen etc. Es können auch Maßnahmen sein, die an der Psyche ansetzen, zum Beispiel Ablenkung, Fantasien, sich Gedanken über sich selbst machen oder Psychotherapie, um mit Ängsten und Krisen umgehen zu lernen.

• Bewertungsorientiertes Coping lehrt die gestresste Person, das Problem nicht als Belastung, sondern als Herausforderung zu sehen. Dafür werden konkrete Lösungsstrategien erarbeitet. An sich selbst arbeiten wird hier als Ansatz gesetzt und schließt so an das emotionsorientierte Coping an. Dies ist die gesündere Alternative, um gestärkt aus widrigen Lebenssituationen hervorzugehen.

Das braucht Zeit und vor allem Geduld und Mut mit sich selbst. Ebenso braucht es die Unterstützung durch andere Menschen, das kann Supervision oder Coaching sein. Das allerwichtigste erscheint mir, Unterstützung nicht als Autonomieverlust zu sehen, sondern als Form der Solidarität und Stärkung.

Mit diesem Beitrag ist diese Blogreihe abgeschlossen. Sind Sie neugierig auf neue Themen in den nächsten Blogbeiträgen?

(Blogbeitrag 4/4)