20. Dezember – Supervisorischer Adventkalender: „Was ich schon immer mal fragen wollte“

Ein Team war fast ein Jahr ohne Leitung. Selbstverständlich hat die Alltagsarbeit gut funktioniert. Die Klienten sind gut versorgt worden, Fallbesprechungen wurden durchgeführt, aber am Ende war die Last für dieses Team doch ganz schwer. Sie hatten sich dann sehr auf die neue Leitung gefreut. Die ersten Wochen und Monate erschienen mit der neuen Teamleiterin wie heller Sonnenschein. Doch mit den Wochen änderte sich die Stimmung. Das Team fühlte sich kontrolliert, nicht in seiner Kompetenz gesehen. Die neue Leitung hatte den Eindruck mit ihren Leitungsentscheidungen nicht ernst genommen zu werden. Was war geschehen? In mehreren Teamsupervisionen wurde allmählich verstanden, wie sehr sich das Team in dem leitungslosen Zustand eingerichtet hatte. Es hatte zwar Mangel gegeben, gleichzeitig konnte auch jede und jeder so arbeiten, wie es ihm behagte, niemand kontrollierte oder fragte ernsthaft nach. Das hatte sich geändert. Ein schwieriger, gewinnbringender Prozess für alle, die unterschiedlichen Aspekte von leiten und geleitet werden anzuerkennen.