Beratung in der Arbeitswelt 3/5

Beratung in der Arbeitswelt, so lautet der Name meines Unternehmens. Der Name ist Programm.

Im vorigen Beitrag habe ich einen kleinen Einblick über Gedanken bei einer ersten Anfrage gegeben. Heute will ich laut über die Frage der Rahmenbedingungen für Beratung in der Arbeitswelt nachdenken.

Rahmenbedingungen sind wichtig. Sie geben Sicherheit. Die Kunden oder Klienten erhalten ein Mindestmaß an Sicherheit, worauf sie sich bei einer Supervision oder einem Coaching einlassen. Sicherheit gibt ein zeitlicher Rahmen. Eine Stunde oder neunzig Minuten, bei Teams oder Gruppen bieten sich zwei Zeitstunden an, damit sich Themen überhaupt entfalten können.

Dann ist die Frage des Ortes eine weitere wichtige Rahmenbedingung. Wo findet die Supervision statt? In den Räumen der Organisation? Ist dort Ruhe und ungestört sein möglich oder wirkt es sich positiv auf die Reflexionsarbeit aus, wenn die Beratung in meinen Räumen stattfindet. Andere Umgebung lässt auf andere Gedanken kommen, bringt eine tatsächliche Unterbrechung.

Der nächste Ankerpunkt ist die Verschwiegenheit. Das, was persönlich in dem supervisorischen Rahmen besprochen wird, bleibt dort. Für mich ein ehernes Gesetz. Für manche Supervisanden etwas dem sie, zumindest zu Beginn, nicht so ganz trauen. Manchmal haben sie andere Erfahrungen gemacht. Dann gibt es sachliche Inhalte, die aus der verschwiegenen Situation der Supervisions- oder Coachingstunde auf eine andere Ebene transportiert werden sollten. Was genau, auf welchen Wegen und an wen diese Erkenntnisse aus einem Supervisionsprozess weitergegeben werden, ist Teil der Vereinbarungen. Ist Teil der Rahmenbedingungen. Das bespreche ich immer zu Beginn eines neuen Supervisionsprozesses.

Ein weiterer Punkt bei den Rahmenbedingungen ist die Frage des Honorars. Manche Teams oder Einzelpersonen verfügen über ein enges Budget für ihre Supervision. Für diese Menschen sind die Supervisionsstunden kostbare Zeit, die sie ganz intensiv nutzen wollen. Menschen, die sich Einzelsupervision gönnen wollen, weil sie beispielsweise eine neue Aufgabe übernehmen möchten, Leitungsaufgaben haben oder ihre Rolle klären wollen, kommen aus eigenem Antrieb. Oft tragen sie die Kosten für die Supervision selbst. Für den einzelnen Menschen gibt das die größte innere und äußere Freiheit. Denn hier besteht keinerlei Verbindung zum Arbeitgeber. Andere werden vom Arbeitgeber in Supervision geschickt, das ist eine andere Rahmenbedingung, die sich möglicherweise ebenso auf den Prozess auswirkt. Dies berührt die Frage der Eigenmotivation, über sich selbst nachdenken zu wollen. Wieder andere sind froh, wenn der Arbeitgeber die Kosten für Supervision übernimmt. Dann gibt es Teams oder Arbeitsgruppen, die verpflichtet sind, Supervision zu nehmen. Manche haben jedoch wenig eigenes Interesse an supervisorischer Reflexion, das ist auch eine Rahmenbedingung, die sich auf die gemeinsame Arbeit auswirkt.

Nicht zuletzt ist die Frage, wer nimmt an der Supervision teil, eine wichtige Rahmenbedingung. Nach meinem Verständnis ist es gut und sinnvoll, wenn die unmittelbaren Vorgesetzten auch an der Supervision oder dem Teamcoaching teilnehmen.

Hier grüße ich Sie bis zur nächsten Woche und knüpfe die Frage daran: Was sind für Ihre Arbeit gute Rahmenbedingen?