Beratung in der Arbeitswelt, so lautet der Name meines Unternehmens. Der Name ist Programm. So ist der Anfang. Ich bekomme Mails oder Anrufe mit der Frage: Ich suche für mein Team eine Supervisorin, haben Sie noch Kapazität für dieses Jahr? Wir können nur an diesem Wochentag XX, zu dieser Uhrzeit XX.
Für mich ist dann der erste Arbeitsschritt: Herausfinden, wer meldet sich hier gerade und was sind die Anliegen. Oftmals wird meine Frage: Was sind denn Ihre Anliegen oder Themen? damit beantwortet: Es geht um Kommunikation. Ich denke: Ein großes Wort für Vieles. Das sage ich oft und frage weiter: Was genau meinen Sie mit Kommunikation? Können Sie das etwas konkreter darstellen? Und schon bin ich in einer ersten Klärungsphase, welche Beratungsanliegen eine Rolle spielen und ob ich dafür die richtige Beratungsperson bin. Kommunikation ist so unspezifisch, wie nur etwas sein kann. Bei mir brodeln sofort viele Fragen, Ideen und Fantasien: Wer kommuniziert mit wem über was und mit wem auch nicht; gelingt das? Geht es wohl mehr um die Gesprächskultur in diesem Team oder dem Unternehmen? Soll die Fallarbeit reflektiert werden oder die Kooperation innerhalb des Teams oder um beide Aspekte? Gab es Personal- oder Leitungswechsel? Gibt es kräftige Konflikte in diesem Team? …diese Aufzählung kann ich sehr lange fortsetzen, jedoch nicht alles in der ersten Kontaktphase ansprechen.
Meine Beratungskompetenz wird sofort abgerufen: Verstehen, sortieren und klären. Diese drei Begriffe ziehen sich durch jeden Beratungsauftrag, ob Einzel- oder Teamsupervision, Coaching, Teamentwicklung oder auch umfassendere Aufträge in Richtung Organisationsberatung. Hinzu kommen: Schwingungen aufnehmen, zwischen den Zeilen hören und in meinem Kopf speichern. Für den Moment gilt es auf der Handlungsebene die nächsten Schritte klar zu haben.
In der ersten Klärung werden zwei Ebenen angesprochen: Sie umfasst inhaltliche Fragen, um was für eine Beratung wird es sich handeln und wie sehen die Rahmenbedingungen aus. Beides sind Grundlage für die weiteren Schritte. Was sind die Vorstellungen des Anfragenden, was sind meine Rahmenbedingungen. Vereinbare ich ein Vorgespräch, gebe ich ein Angebot ab, bedarf es einer weiteren Klärung auf Leitungsebene, bevor überhaupt der nächste Schritt gegangen werden kann.
Darüber mache ich mir im folgenden Blogbeitrag weitere Gedanken und hoffe es regt Sie zum Nachdenken an: Wie gestalten Sie Anfangssituationen und mit welchen Arbeitsaufträgen haben Sie zu tun?
Bis zur nächsten Woche viele Grüße aus Wuppertal.