Das einvernehmliche Lachen stärkt den Zusammenhalt, so steht es im vorigen Blog. Natürlich kann Lachen, Auslachen oder sarkastisches Lachen genau das Gegenteil bewirken, diesen Aspekt des Lachens will ich hier nicht vertiefen, sondern die positive Seite des Lachens unterstreichen. Denn – wir wissen auch, dass eine milde Form des Auslachens eine freundliche und entschärfende Wirkung hervorrufen kann, sofern der Ausgelachte dabei nicht zu sehr gekränkt wird. Im Gruppengedächtnis werden humorvolle Situationen gespeichert und erinnert. Das stärkt das Gruppengefühl. Wir kennen einen solchen Effekt auch aus Familie, Freundesgruppen oder Teams. Da braucht es nur ein Stichwort und alle können sich an die lustige Situation erinnern. Oft wird von einem „running gag“ gesprochen.
Eine Funktion des Lachens und der verbindenden Form des Lachens ist die in Frage Stellung von Autorität: Im Lachen wird ein Anspruch auf Respekt und Ehrbezeugung grundsätzlich verneint, denken wir dabei an den Hofnarren. Personen und Institutionen, deren Status auf Ehre beruht, können durch Lachen sich leicht bedroht oder in Frage gestellt sehen. Da Lachen nicht wirklich verboten werden konnte, wurde versucht, das Lachen zu kanalisieren. Beispielsweise ist der Karneval, in seiner historischen Entwicklung, ein Beispiel für diese Kanalisierung. Andere Herrschaftsverhältnisse werden im Karneval gebildet und geduldet, danach kehrt wieder der Alltag ein. Auch das Osterlachen ist hierfür ein vergessenes Beispiel, die Gemeinde reagierte auf Witze des Priesters in der Osterpredigt.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen bis zur nächsten Woche viele erheiternde Situationen.