Beitrag 6: Grenzen der kollegialen Beratung
Die vorherigen Blogbeiträge haben gezeigt, wie nützlich und sinnvoll gut durchgeführte kollegiale Beratung sein kann. Gerade bei Aufgaben oder Fragestellungen, wo jemand als Einzelperson handeln muss, wo Teamfragen im Hintergrund stehen, bietet sich kollegiale Beratung an. Und – wie bei allen guten Dingen, hat diese Methode ihre Grenzen. Komplexe Fallgeschichten oder Arbeitsaufgaben haben oft einen großen Teamanteil, der von kollegialer Beratung unter den betroffenen Teammitgliedern nicht bearbeitbar ist. Hier ist Supervision der bessere Weg. Bei manchen Verstrickungen fehlt den Betroffenen die notwendige Distanzierung, um aus einer anderen Perspektive auf die Situation blicken zu können. Auch in diesem Fall ist Supervision oder Coaching die klügere Alternative. Zu guter Letzt sind die Moderation eines Beratungsdurchlaufs und die Umsetzung von Ideenfindungsmethoden etwas, das Übung und einiges Wissen über Gruppendynamik und Kommunikationsfallen benötigt. Die enge Strukturierung im Rahmen der kollegialen Beratung sorgt dafür, dass die Gruppendynamik keine große Rolle spielt – sofern sich alle Gruppenmitglieder an die Spielregeln halten. Ebenso braucht es etwas Übung, nicht in schädliche Kommunikationsfallen zu tappen. Daher bietet sich an, Supervision oder Coaching mit kollegialer Beratung zu ergänzen. Und bevor mit kollegialer Beratung begonnen wird, zeigt sich als guter Schritt, sich mit allen Beteiligten sich im Rahmen eines Powertages gut darauf vorzubereiten.
Dazu mehr im letzten Blogbeitrag aus dieser Reihe. Bis dahin wünsche ich Ihnen alles Gute.