Stress lass nach

„Stress lass nach“ ist ein häufiger Wunsch, wenn es so scheint, als würden die Wellen über einem zusammenschlagen. Daher nehmen wir Stress einmal genauer unter die Lupe. In der Psychologie wird der Stress in drei Kategorien unterschieden, wobei bislang oft nur zwei Stresstypen unterschieden werden:

  • Eustress: Positiver Stress, beispielsweise wenn mit Lust und Freude eine schwierige Aufgabe bewältigt wird
    • Dysstress: Negativer Stress, beispielsweise wenn die Aufgabe einem über den Kopf wächst.

Die noch recht neu erkannte, dritte Stressform ist der empathische Stress. Damit wird eine besondere Stressform bezeichnet, bei der Menschen Stress empfinden, obwohl sie keiner unmittelbaren, direkten Belastung ausgesetzt sind. Mitfühlen, die empathische Einfühlung in die Situation anderer Menschen, kann offenbar auch Stress auslösen. Eine wichtige Erkenntnis für alle, die mit hoch belasteten Menschen beruflich umgehen. Im Rahmen der Arbeit mit traumatisierten Menschen wird nicht umsonst von sekundärer Traumatisierung gesprochen, hier zeigt sich eine Nähe zum empathischen Stress. Mir hat die Perspektive des Empathie-Stresses einen weiteren Zugang zu Menschen in der Supervision eröffnet, die sehr mitfühlend sind und auf Grund dessen die Grenze zwischen sich und den Hilfesuchenden nicht gut halten können, darüber in Stress geraten.

Diese Stress-Hintergründe sind die Basis dafür, sich in Supervisions- und Coachingprozessen mehr mit Resilienz und Salutogenese zu befassen.

Zwei persönliche Fragen dienen als Vorbereitung für den kommenden Blogbeitrag:

Wie und wann nehmen Sie Eustress wahr?

Kennen Sie persönlich das Phänomen des Empathie-Stresses?

Vielleicht nutzen Sie die oben genannten Fragen, um selbst intensiver

in dieses Thema einzusteigen.

Bis zum nächsten Blogbeitrag wünsche ich Ihnen gute Frühlingstage.

(Blogbeitrag 1/4)