Offene Supervisionsgruppe – ein unübertroffenes Format die Arbeit zu reflektieren

Eines meiner Lieblingsformate in der supervisorischen Arbeit ist die offene Supervisionsgruppe.

Darunter verstehe ich ein Gruppenangebot, an dem Menschen aus unterschiedlichen Arbeitsfeldern und Unternehmen teilnehmen. Im konkreten Arbeitsalltag verbindet diese Menschen nichts miteinander. Die Gruppenteilnehmenden verabreden verbindlich eine bestimmte Anzahl von Sitzungen.

Dieses Format bietet eine sehr große Freiheit und Unabhängigkeit in der supervisorischen Arbeit. Ein wesentlicher theoretischer Hintergrund ist für mich das gruppenanalytische Konzept von S. H. Foulkes.

S. H. Foulkes (ursprünglich Siegmund Heinrich Fuchs; geb. 3. 9. 1898 Karlsruhe; gest. 8. 7. 1976  London)  war ein deutsch-britischer Psychiater und Psychoanalytiker. Foulkes emigrierte 1933 wegen seiner jüdischen Herkunft nach Großbritannien. Er nahm die britische Staatsbürgerschaft an und änderte seinen Namen in den im Englischen ähnlich klingenden Namen Foulkes.

Wenn ich psychoanalytisch, gruppenanalytisch denke, geschieht das in überwiegendem Maße im Zusammenhang mit Supervision. Supervision geht, analog wie Foulkes seine Theorie anlegt, von einer Multiperspektivität aus. Daher ist das Konzept von Foulkes so passend für die supervisorische Arbeit mit Gruppen. Neugierig auf den nächsten Blog-Beitrag möchte ich mit einem Zitat von Foulkes machen. Es drückt eine zentrale Haltung aus, die auch für die Arbeit mit Supervisionsgruppen gilt:

„Es ist die besondere Mischung zwischen Autorität und Freiheit, die mir als erstrebenswertes Ideal vorschwebt.“ S.H. Foulkes, April 1974

In diesem Sinne – wünsche ich Ihnen eine gute Woche