Die Beziehung in der Supervision hilft die Praxis zu verstehen

Die verschiedenen Settings, wie Einzel-, Gruppen- oder Teamsupervision, (und auch Mischformen) schaffen unterschiedliche Voraussetzungen für die Beziehungsgestaltung in der jeweiligen Supervisionssitzung. So braucht beispielsweise Teamsupervision, die im Rahmen der Organisation oder des Unternehmens stattfindet, andere Verabredungen als etwa Einzelsupervision, die von der Supervisandin oder dem Supervisanden allein angefragt und gezahlt wird. Die Offenheit und Nähe, die in dieser Beratungsform entstehen kann ist von diesen Rahmenbedingungen geprägt.

Supervisions- oder Coachingbeziehungen sind asymmetrische Beziehungen. Die Supervisorin ist die „Leiterin des Settings“. Sie setzt den Rahmen für die Bearbeitung und gibt den Schutzraum, in dem die supervisorische Arbeit gestaltet wird. Trotz dieser Asymmetrie ist Supervision als erwachsenes Lernen zu bezeichnen. Die Supervisorin versteht sich als Suchende, gemeinsam mit den Supervisanden, die aufgeworfenen Fragen zu verstehen und zu klären und an Lösungsideen zu arbeiten.

Ebenso kann die Beziehung der Teilnehmenden in der Supervisions- oder Coachinggruppe untereinander zur Entfaltung der Fragestellung genutzt werden. Aus dieser Perspektive gesehen ist Supervision eine Beziehung auf Zeit, deren Anfang dazu dient, sich über Inhalte und Ziele zu verständigen, diese modifizieren sich meist im Verlauf der Supervision.

Diese Beziehung auf Zeit kann unterschiedlich lang anhalten. Manche Supervisions- und Coachingprozesse enden nach wenigen Sitzungen, andere halten über Jahre und bieten so einen stabilen Rahmen zur Klärung beruflicher Fragen.