Dienstleistung und Beziehungsgeschehen

Supervision ist Dienstleistung und Beziehungsgeschehen zugleich. Der Teil Beziehungsgeschehen wird oft vergessen. Obwohl ohne die Beziehung zwischen Supervisorin und Supervisandin/Supervisand kann Supervision oder Coaching keine Wirkung zeigen. Leider wird die Beziehung nicht selten auf die Frage, stimmt die Chemie“ reduziert. Natürlich ist wichtig, dass es ein Eindruck von „wir können miteinander arbeiten“ gibt. Dennoch erscheint mir die folgende Frage noch viel wichtig:  wieso fühlen sich Supervisanden von der Supervisorin provoziert, geärgert oder nicht verstanden? umgekehrt gilt die Frage selbstverständlich auch. Oft, so hat meine Praxis gezeigt, liegt dies an vielen unterschiedlichen Aspekten, z.B.:

  • am beruflichen Auftrag, der sich in der Supervisionssitzung wiederspiegelt.
  • der konkreten Frage,
  • an der jeweils persönlichen Vorurteilsstruktur, die einerseits nützlich zur Orientierung ist, andererseits im Wege stehen kann, eine andere Perspektive einzunehmen zu können.

Mir macht es immer sehr viel Freude, gemeinsam mit Supervisanden herauszufinden, was uns aneinander anzieht und was wir wechselseitig auch merkwürdig, irritierend finden. In dieser Klärung liegt ein supergroßes Potential, viel über Beziehungsgeschehen zu lernen. Und das hilft ja auch im Kontakt mit den  Klienten und Kunden enorm.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gute Woche mit vielen guten Begegnungen.