Der Sommer steht vor der Tür, viele freuen sich, doch in den verdienten Urlaub fahren zu können. Andere entscheiden, dieses Jahr Urlaub zu Hause zu machen. Ähnlich ist es mit Tagungen und Fortbildungen zum Thema Supervision, Coaching und Beratung. Sollen sie stattfinden oder lassen wir sie in diesem Jahr ausfallen?
Ich frage mich in diesen Tagen: Unter welchen Bedingungen kann eine Tagung stattfinden?
Jedes Jahr fahre ich im September zu einer Tagung, die sich mit Themen zur Psychoanalyse, Beratung, Supervision, Kulturanalyse auseinandersetzt. Ich erhalte immer gut Impulse zum Weiterdenken. Gut sind immer die Gespräche an Rande, beim Kaffee und abends beim Wein. Das würde in diesem Jahr auf jeden Fall ausfallen, weil zu viel Gedränge und räumliche Nähe. Also hat sich bei mir die Haltung entwickelt, keine Tagung vor Ort stattfinden zu lassen. Dennoch können wir ein Format entwickeln, in dem die sich alle sehen, interessante Inhalte vermittelt werden können. Es muss dann anders organisiert werden: kürzere Einheiten, mehr Pausen, andere Moderation. Diese Formate brauchen vor allem ein fehlerfreundliches Klima, so wie es der Moderator eines Webinars zu diesem Thema formulierte. So ein Klima ist doch für alle gut, ob bei Online- oder Face to Face Formaten. Darüber hinaus ist auch gut, nicht im entweder/oder, schwarz oder weiß stecken zu bleiben, sondern eher die Perspektive einzunehmen: Was ist möglich? Das ist auch bei meinen Supervisionen immer ein wichtiger Aspekt, der den Horizont wieder weitet.