Seit einigen Wochen verbringe ich, wie viele andere Menschen, meine Zeit überwiegend im Homeoffice. Externe Beratungen und Fortbildungen, die ich leite, sind abgesagt. Auch Gruppen und Teams, die zu mir kommen, sagen die Termine ab. Einige wenige Einzelsupervisanden kommen noch zu mir in meinen Beratungsraum, um unter Einhaltung der Sicherheitsvorschriften die Supervision zu nutzen.
Viele Teams und Führungskräfte sind in interne Netzwerke eingebunden und können nicht ohne weiteres Online Angebote nutzen. Andere sind so wenig erfahren, wie ich es noch vor wenigen Wochen war, mit dem Medium der Onlineberatung umzugehen. Etwas, was in anderen Branchen gang und gäbe ist, scheint im Sozial- und Gesundheitswesen noch in der Mehrzahl der Fälle etwas Undenkbares zu sein: Konferenzen, Beratungen online durchzuführen. Das müsste sich aus meiner Perspektive schnell ändern. Damit die notwendige Reflexion und angeleitete innere „Sortierarbeit“ auch weiterhin ihren guten Platz haben kann. Denn so schnell wird sich die jetzige Situation nicht wieder in den Normalzustand zurückführen lassen. Und was wird dann der Normalzustand sein? Das weiß jetzt noch niemand.
In meiner Online-Beratungspraxis bin ich als Supervisorin inzwischen kein Neuling mehr. Ich hatte schon in der Vergangenheit die eine oder andere Onlineberatung, aber sehr, sehr selten. Nun sind andere Zeiten, die solche Arbeitsweisen erfordern. Mit einigen meiner Supervisanden habe ich in der jetzigen Situation gute Erfahrungen gesammelt: Beratung per Skype und per Telefon. Für den Einzelkontakt ist Skype, FaceTime oder Microsoft Team wirklich auch in der Handhabung leicht und zeigt gute Qualität.
Notwendig ist ein Rechner oder Laptop mit Kamera. Hinzukommt bei Netzwerken, die Erlaubnis sich diese Werkzeuge auf den Rechner laden zu dürfen oder alternativ ausnahmsweise dafür den privaten Rechner zu nutzen. Eine weitere Alternative ist auch das Handy für Skype oder WhatsApp Videocall zu nutzen. Das funktioniert auch ganz gut.
Etwas, aber nur ganz unwesentlich, umständlicher ist ein Gruppengespräch, wenn die Menschen an unterschiedlichen Orten im Homeoffice sitzen. Aber auch das lässt sich schnell bewerkstelligen.
Der Effekt ist bei allen der gleiche: nach einer kurzen, anfänglichen Unsicherheit sind am Ende alle erstaunt: wie gut das Gespräch war, wie schnell die andere Situation mit dem Monitor vergessen war und wie mühelos die supervisorische Arbeit stattfinden konnte- quasi wie immer. Eine Supervisandin sagte am Ende: „das war ja wie eine richtige Sitzung“. Genau, so soll es ein.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und mir gute Online-Gespräche. Rufen Sie an, es lohnt sich.