5 gute Gründe für psychoanalytisch orientierte Supervision

Diese fünf zentralen Aspekte

  1. scheinbare Selbstverständlichkeit: klares, geschütztes Setting als Voraussetzung
  2. Unbewusstes als handlungsleitend anerkennen
  3. szenisches Verstehen als Zugangsmöglichkeit für unverständliche Situationen
  4. Übertragungsgeschehen verstehen
  5. Intersubjektives – als Supervisorin sitze ich mit in Mustopf

werde ich in fünf Blogbeiträgen entfalten.

Bevor ich mich den fünf zentralen Punkten zuwende, will ich Ihnen noch einige Gedanken vorweg schicken zu Fragen, die ich hin und wieder gefragt werde:

Supervision ist mein Beruf. Ich bin mit Leib und Seele Supervisorin. Wissen, Methoden und Techniken sind die wichtige Basis für gute Supervision, ganz gleich welcher theoretischen Schule ich den Vorzug gebe. Das Allerwichtigste in der Supervision, ebenso im Coaching ist die Haltung, mit der ich meinen Supervisanden und Supervisandinnen begegne. Respektvoll, in Anerkennung der unterschiedlichen Persönlichkeiten und des so geworden seins, verbunden mit meiner wohlwollenden Neugier sich mit SupervisandInnen auf unbekanntes Terrain zu wagen, mit allen Risiken, die das in sich birgt.  Supervision verstehe ich als offenen Reflexionsprozess in dem es keine  vorformuliertes Ergebnis geben kann. 

Manchmal werde ich gefragt: Wie sind Sie eigentlich darauf gekommen Supervisorin zu werden? Meine Antwort: Weil ich schon als Studierende im ersten Praktikum intensiv an Supervision teilnehmen durfte und ich das damals als so gewinnbringend für mich und meine persönliche und berufliche Entwicklung erlebt habe. Schon damals habe ich gedacht, das möchte ich irgendwann auch einmal können. Und so ist es geworden.

Manchen Menschen fragen dann weiter: Wie wird man denn Supervisorin? Meine Antwort lautet dann: Im Anschluss an  langfristigen Weiterbildungen in klienten-zentrierter Beratung, Gruppendynamik und systemischer Beratung die summa summarum 600 – 700 Stunden umfassten und Voraussetzung waren, habe ich dann die Supervisionsausbildung mit etwa 700 Stunden an einem Weiterbildungsinstitut absolviert. Hier waren gruppendynamische, psychodynamische Theorieelemente leitend. Dabei bin ich, wie viele KollegInnen nicht stehengeblieben, sondern habe noch eine Weiterbildung in Organisationsentwicklung abgeschlossen und etliche, kürze Fortbildungen hinzugefügt. Und genau diese Wege  haben mich zur Psychoanalyse geführt, so dass ich schlussendlich auch noch eine langfristige Weiterbildung zur Gruppenanalytikerin mit viel eigener Selbsterfahrung, Theoriearbeit und Reflexion daran angeschlossen habe. Dies hat mein Denken, meine supervisorische Haltung und meine supervisorisches Handeln entscheidend geprägt. Nichts desto trotz fließen selbstverständlich auch andere Wissensstände z. B. Erkenntnisse aus der Soziologie mit in mein Konzept ein. Es wäre ja nachgerade zu verrückt, sich vor wichtigen Erkenntnissen aus anderen Wissensgebieten zu verschließen. Gerade die unterschiedlichen, sich verschränkenden oder auch widersprechenden Positionen bringen neue Erkenntnis und eröffnen neue Sichtweisen und Handlungsoptionen.

Für heute hatten Sie hoffentlich interessante Lektüre und freuen sich auf den kommenden Beitrag zum ersten Thema der fünf:

Geschütztes Setting