Konflikte gehören zum Leben, wie weinen und lachen. Es gibt kein Leben ohne Konflikte. Wir sind geprägt durch unsere Biographie und Lebenserfahrung. Heute der 17. Teil in der Reihe darüber, auf welcher Konfliktstufe Sie sich befinden, wenn nur noch an Zerstörung gedacht und Vernichtung gedacht wird.
Ist Frieden jetzt noch möglich?
Wenn Sie sich oder andere Menschen fragen: wen hasst Du? Dann erden die meisten Menschen sagen, richtig hassen – nein ich hasse niemanden. Wenn es jedoch in einer Konfliktsituation darum geht, auf den anderen zuzugehen und wohlmöglich zu verzeihen, dann sieht die Sache schon wieder anders aus. In total eskalierten Konfliktlagen erscheint genau das nicht möglich. Zumindest im Moment nicht.
Überforderung
Und es scheint auch eine Überforderung darin zu liegen, nach so vielen Verletzungen und Kränkungen, Zerstörungsgedanken wieder auf den anderen zu gehen zu können. Das einzige was in einer solchen Situation noch ratsam sein kann: sich zu trennen.
Trennung ist angesagt
Am Arbeitsplatz ist jetzt der Punkt erreicht, an dem Handeln erforderlich ist. Sich von Mitarbeitenden zu trennen. Es ist vielleicht desillusionierend, aber manchmal bleibt keine andere Wahl. Es erscheint wie die Wahl zwischen Pest und Cholera. Wichtig für Sie ist, sich zu entscheiden. Ich spreche hier nicht von kleinen Querelen, sondern von langanhaltenden Konflikten, die Energie rauben, das Klima vergiften und die Arbeit nachhaltig stören. Sie sehen an der Vielzahl der Abschnitte, das bis hierher tatsächlich ein langer Weg.
Tipp
Betriebsrat, Juristen sind jetzt die wichtigen Ratgeber. Wir können Sie sich von dem oder den Mitarbeitenden, die den Konflikt geschürt haben und das Klima vergiftet haben, möglichst schnell trennen.
Denksportaufgabe #17
Und hier die Denksportaufgabe für die kommenden Wochen bis zum nächsten Beitrag. Welche Argumente brauchen Sie, damit Sie eine Trennung – oft ist eine Versetzung auch ein Ausweg – vertreten können?
Mehr zur Frage: Kennen Sie das Harvard-Prinzip? Lesen Sie im nächsten Blogbeitrag.
Bis dahin wünsche ich Ihnen alles Gute und vor allem: gute Reflexionen, damit Sie sich nicht verstricken.
Mit konstruktiven Grüßen aus Wuppertal
Ihre Sabine Wengelski-Strock
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