Konflikte gehören zum Leben, wie weinen und lachen. Es gibt kein Leben ohne Konflikte. Wir sind geprägt durch unsere Biographie und Lebenserfahrung. Heute der 16. Teil in der Reihe darüber, was passiert, wenn die Schadenfreude im Konfliktfall dominiert?
Alleine kommen Sie nicht weiter
Auch wenn das wie der Werbeblock schlecht hin klingt. Es ist so. Sind Sie in der Konflikteskalation soweit fortgeschritten, dass Sie kaum noch alleine eine Konfliktklärung herbeiführen können.
Denn als Führungskraft sind Sie zu sehr ins Konfliktgeschehen verwickelt, auch wenn Sie denken, ich bin nicht beteiligt. Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden das anders sehen. Diese gehen davon aus, dass Sie „auf einer Seite stehen“ und ganz ehrlich, Sie werden auch eine innere Position in diesem Konflikt haben, Sie veröffentlichen diese nur nicht.
Ha, das habe ich doch gleich gewusst…
In einer eskalierten Konfliktphase, reiben sich die gegnerischen Parteien die Hände und sind Schadenfroh, wenn dem anderen ein Fehler passiert. Sie freuen sich geradezu über den Fehler. Das ist für kein Team und für keine Zusammenarbeit gut. Schadenfreude verpestet die betriebliche Luft und verschlechtert das Klima. Am Ende traut sich niemand mehr einen Fehler zuzugeben, sondern Fehler werden vertuscht und anderen in die Schuhe geschoben.
Jetzt ist professionelles Konfliktmanagement nötig
Der „Dreck“, der das Klima verpestet muss aufgeräumt werden. Durch eine gute Gesprächsstruktur und eine Verringerung des Tempos im Gespräch, kann die Konfliktgeschichte einer neutralen Person erzählt werden. Daraus kann sich im nächsten Schritt eine neue Perspektive auf das Konfliktgeschehen entwickeln. Aber das braucht Zeit. Der Konflikt ist auch nicht an einem Tag in diese Schärfe geraten.
Tipp
Suchen Sie sich externe Beratung, die Erfahrung in Konfliktmoderation hat.
Denksportaufgabe #16
Und hier die Denksportaufgabe für die kommenden Wochen bis zum nächsten Beitrag.
Für Sie als Führungskraft ist wichtig: Sie müssen der Konfliktmoderatorin/oder dem Moderator vertrauen. Sprechen Sie in Ruhe vorher mit dieser Person und klären Sie die Rahmenbedingungen mit Ihrem externen Experten.
Was ist Ihre Erwartung und Ihr Ziel bei einer solchen Konfliktmoderation?
Mehr zur Frage: Was muss geschehen, wenn Schadenfreude und Zerstörung die einzigen Optionen im Konflikt sind? Lesen Sie im nächsten Blogbeitrag.
Bis dahin wünsche ich Ihnen alles Gute und vor allem: gute Reflexionen, damit Sie sich nicht verstricken.
Mit konstruktiven Grüßen aus Wuppertal
Ihre Sabine Wengelski-Strock
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