Kunstpause – neue Inspirationen für Ihr Arbeitsleben

Fokussierte Selbsterfahrung und Reflexion

Sie betrachten ein Kunstwerk in Ruhe. Lassen Ihren Gedanken freien Lauf und nehmen Ihre Assoziationen wahr. Sie schenken allen Gedanken die gleiche Aufmerksamkeit. Im Reflexionsprozess in der Gruppe lernen Sie Neues über Ihre Denk- und Handlungsmuster kennen. So verlassen Sie ausgetretene Pfade und entdecken neue Wege durch die Begegnung mit den Meisterwerken.

Menschen warten auf einen Zug, sitzen in der Schnellbahn oder stehen im Auto an der Ampel: jede Minute wird oft dazu genutzt, eben die Mails zu kontrollieren, eine kurze Nachricht zu senden oder zu telefonieren. An den Arbeitsplätzen sind die Anforderungen durch die Digitalisierung enorm komplex geworden, Zeitspannen zur Aufgabenerledigung verkürzen sich. Menschen telefonieren, bedienen gleichzeitig den Computer. Diese Phänomene sind branchenübergreifend zu beobachten:

  • Im Sozial- und Gesundheitswesen entsteht die Verdichtung durch größere Anforderungen bezogen auf extrem flexible Verfügbarkeit, hohe Effizienzanforderungen, die mit der gleichzeitig geforderten Beziehungsarbeit in Konflikt steht.
  • Verkürzte Liegezeiten in Krankenhäusern verlangen verdichtete Diagnostik und schnelle Behandlung.
  • Die heute gefragten, extrem kundenspezifischen Produkte erfordern ein hohes Maß an Fachwissen, Qualität und Flexibilität. Die einzelnen Arbeitnehmer müssen in großem Umfang eigenständige Entscheidungen treffen und über kreative Problemlösungskompetenz verfügen.

In dieser Gemengelage ist der Blick auf die Arbeitsbelastungen wichtig: sie dient der Mitarbeiterbindung und Fürsorge, damit Führungskräfte und Mitarbeitende gleichermaßen ihre Arbeitszufriedenheit und psychische Gesundheit erhalten. Die beschriebene Verdichtung, die geforderte Effizienz und Flexibilität, die ständige Verfügbarkeit und die mobile Büroarbeit via Tablet oder Mobiltelefon verhindern kreative Denkpausen, kurze Erholungsphasen oder notwendige Phasen des „Nichts Tuns“ oder Langeweile, denn gerade dadurch können neue Ideen und Kreativität überhaupt erst entstehen.

Die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen. Kein Unternehmen wird auf die digitalen Arbeitsmittel verzichten, zur Schreibmaschine und zum Telex zurückkehren. Was also kann die Lösung? Für viele Menschen sind Sportangebote, Achtsamkeits-Trainings oder Meditation gute Möglichkeiten des Ausgleichs.

Das Konzept Kunst-Pause setzt an einen anderen Punkt an. Die Kunst-Pause dient dazu, für einen definierten, regelmäßigen Zeitraum Gedanken, Gefühle und Einfälle auf einen völlig anderen Gegenstand zu richten, in der Außenwahrnehmung ebenso wie in der Selbstwahrnehmung, gleichermaßen außen wie innen. Damit wird die Arbeitsrealität durch die Konzentration auf eine andere, davon deutlich unterschiedene Realitätsebene für eine gewisse Zeit vertauscht.

Arbeitsweise

Die Teilnehmenden der Kunstpause sitzen im offenen Kreis und betrachten fünfundzwanzig Minuten ein Bild, wenn möglich ein Original oder eine Skulptur oder Plastik. Dabei werden sie aufgefordert, möglichst frei und assoziativ alle Gedanken, die in ihnen beim Betrachten aufsteigen, zu äußern. Alle Regungen, welche die Teilnehmenden im Kontakt mit dem Werk bei sich selbst wahrnehmen, haben Bedeutung.

Notwendig dabei ist das Herstellen einer gewissen Naivität, einer Aufmerksamkeit dem eigenen Inneren gegenüber, die keine Bewertung vornimmt, sondern alle Gedanken mit gleicher Aufmerksamkeit wahrnimmt. Dabei sollen vorhandene Sachinformationen zum Kunstobjekt eher in den Hintergrund geschoben werden. Diese Gedanken der Teilnehmenden werden von der Leitung der Gruppe/der Supervisorin festgehalten. Der Schwerpunkt liegt darauf, über diese assoziative Weise einem anderen, fremden Zugang den Vorzug zu geben und nicht das Werk kunsthistorisch auszudeuten. Damit wird eine andere Form des Denkens und Sehens angeregt, die nicht zielgerichtet und problemlösend ist, sondern spielerisch, scheinbar „sinnlos“ und unstrukturiert erscheint.

Im Anschluss daran bietet die Leitung für etwa zehn Minuten weitergehende Informationen zum Werk und zum Kontext an.

Im nächsten Schritt, der ebenfalls mit fünfundzwanzig Minuten angesetzt ist, schließt sich eine Reflexion in der Gruppe an, die eine Verbindung der persönlichen und individuellen Assoziationen mit den Informationen herstellen kann. In dieser Phase kann die Gruppenleitung die notierten Wahrnehmungen in den Reflexionsprozess einspeisen und neue Sichtweisen zu vertiefen. Die hinzugefügten unterschiedlicher Perspektiven führen möglicherweise zu tieferem Verstehen und erhellen die eigenen inneren Bewegungen. Es entstehen Verbindungen oder Differenzen zwischen einzelnen Gruppenmitgliedern, neue Perspektiven auf sich selbst.

Termin

Unverbindlicher Schnuppertermin Freitag 13.10.2017 von 16 bis 18 Uhr. Nach der Teilnahme am Schnuppertermin ist eine verbindliche Anmeldung erforderlich.

Die Gruppe trifft sich an 8 Terminen verteilt über 12 Monate von 16-18 Uhr.

Ort

WENGELSKI-STROCK
Beratung in der Arbeitswelt
Lise-Meitner-Straße 1-3
42119 Wuppertal