Nun geht es los mit der neuen Blogreihe zum „Umgang mit Konflikten“. Konflikte gehören zum Leben – wie weinen und lachen.
Sie sehen, es gibt kein Leben ohne Konflikte. Dieser Tage eine Opernaufführung bei der Ruhrtriennale: Ein alter Stoff, immer wieder aktuell, bringt das höchst dramatisch auf den Punkt. Die Götter fordern, dass sich ein Mensch für den todkranken König opfert, damit dieser am Leben bleiben kann. Alceste, die Ehefrau des Königs, will diesen Schritt gehen und ihr Leben für ihren todkranken Ehemann opfern, weil sie ihn über alles liebt. Sie lässt mit diesem Schritt sogar ihre geliebten Kinder zurück und ihr Ehemann ist verzweifelt über ihre Entscheidung. Dieses Beispiel zeigt – egal, wie sich die handelnden Personen entscheiden, es gibt immer einen Preis zu zahlen …
Nicht alle werden mit unseren Lösungsideen einverstanden sein. Unterschiedlichste Gefühle, Erfahrungen und Sichtweisen spielen hierin eine große Rolle.
Mit meiner Blogreihe K – wie Konflikt beleuchte ich die vielen, unterschiedlichen Aspekte, die bei Konflikten eine Rolle spielen. Mit dieser Reihe können Sie Ihr Wissen zum Thema Konflikte erweitern, Sie bekommen durch Beispiele und Fragen andere Sichtweisen präsentiert und können – hoffentlich – kreative Handlungsideen entwickeln und ausprobieren. Dann müssen Sie nicht, wie ein sturer Esel, immer weiter in alten Verhaltensmustern verharren, sondern haben die Chance, neue Wege zu gehen … Denn Sie wissen ja, viele Konflikte lassen sich gestalten, die wenigsten Konflikte lassen sich auflösen. Ohne Konflikte können wir nicht wachsen, manche Konflikte stärken uns, andere Konflikte verletzen uns dauerhaft.
Ich lade Sie ein, kleine Denksportaufgaben mit in Ihren Alltag zu nehmen.
Denksportaufgabe #1
Sie und ich, wir haben ganz unterschiedliche Erfahrungen mit Konflikten. Da sind wir geprägt durch unsere Biografie, durch unsere bisherigen Lebenserfahrungen. Und jetzt kommt die erste Denksportaufgabe für Sie. Beobachten Sie sich einfach mal selbst: Zücken Sie im Konfliktfall eher den Degen und ziehen in den Kampf oder versuchen Sie auszugleichen, zu beschwichtigen, sind eher mit der Friedenstaube unterwegs? Vermutlich ist das verschieden, je nach Situation. Schauen Sie sich selbst doch einmal über die Schulter – wie Sie reagieren und halten Sie Ihre Selbst-Beobachtungen fest. Vielleicht legen Sie sich ein kleines Notizbuch an, in dem Sie Ihre Beobachtungen, Fragen und Gedanken festhalten.
Wohin soll die Reise gehen?
- Warum lieben manche die Harmonie und andere den Kampf?
- Wie frei sind wir eigentlich in Konfliktsituationen?
- Wissen Sie eigentlich, wofür Konflikte gut sind?
- In welchen Situationen geraten wir in Konflikt mit uns selbst?
- Wieso geraten wir immer wieder mit anderen Menschen aneinander?
- Um was geht es eigentlich im Konfliktfall?
- Was passiert in Konflikten auf dem Tisch und was geschieht unter dem Tisch?
- Kennen Sie die Konflikteskalationstreppe?
- Was geschieht, wenn Standpunkte sich verhärten?
- Wann sehen wir nur noch „schwarz-weiß“ bei Konflikten?
- Wissen Sie, was passiert ist, wenn bei Konflikten das Einfühlungsvermögen verloren geht?
- Wann fängt bei Konflikten die Gerüchteküche an zu kochen?
- Wohin sind Sie geraten, wenn Konflikte auf offener Bühne ausgetragen werden?
- Stolperdrähte, Gewaltspirale – wie erkennen Sie diese Konfliktphase?
- Was passiert, wenn die Schadenfreude im Konfliktfall dominiert?
- Wissen Sie, auf welcher Konfliktstufe Sie sich befinden, wenn Sie nur noch an Zerstörung denken?
- Gemeinsam in den Abgrund – wann sind Sie an diesem Punkt angelangt?
- Hilft das Harvard-Prinzip weiter?
- Haben Sie schon einmal etwas von gewaltfreier Kommunikation gehört?
- Wir blicken zurück – was sind die wichtigsten Erkenntnisse?
So – jetzt haben Sie einen Überblick und können eine Vorstellung davon entwickeln, mit welchen Fragen sich die Reihe beschäftigen wird. Was interessiert Sie an meisten? Und: gibt es jetzt schon Fragen, die Sie gerne loswerden möchten? Dann schreiben Sie mir. Ich freu mich auf Ihre Gedanken, Ideen, den Austausch mit Ihnen und natürlich auch auf Ihre Fragen.
Mehr zu Harmoniepflege oder Kampfgetümmel lesen im nächsten Blogbeitrag. Bis dahin wünsche ich Ihnen alles Gute und vor allem: Interessante Selbst-Beobachtungen.
Mit konstruktiven Grüßen aus Wuppertal
Ihre Sabine Wengelski-Strock