Implementierung: 10 Anregungen, die Sie weiterbringen

„Jetzt kommen die Mühen der Ebene“ (…um mit Brecht zu sprechen)
Im vorigen Blogbeitrag aus dieser Reihe „Fusion und Change“ ging es um die Anerkennung des bisher Geleisteten: Erfolge zu feiern. So haben Sie quasi eben noch die Sektkorken knallen lassen oder vielleicht eine gute Feedbackrunde durchgeführt. Hoffentlich. Doch jetzt zieht bildlich gesprochen der Alltag wieder ein und das oft mühsame Geschäft der dauerhaften Umsetzung beginnt.

Der Widerstand meldet sich zurück

Sie bekommen es wieder mit Widerstand zu tun. Denn nun sollen die Veränderungen, die zunächst im Kleinen probiert wurden, im größeren Maßstab umgesetzt werden. Die alten Traditionen, Boykott und Ablehnungsstrategien tauchen wieder auf:

  • „Das haben wir doch immer schon so gemacht.“
  • „Ich weiß gar nicht, wie das geht.“
  • „Für sowas haben wir gar keine Zeit.“
  • „Das geht hier immer hin und her, jeden Tag was anderes.“

Sie kennen diese Sätze und Sie haben mit Sicherheit auch verschiedene Gesichter dazu vor Augen. Was ist jetzt für Sie als Führungskraft zu tun?

Management oder Leadership – entscheiden Sie sich zwischen steuern und führen

Die Frage, ob Sie mehr steuern oder mehr führen sollten, hängt von Ihrer “Diagnose” der Situation ab. Hierbei ist gut, sich die Widerstandsebene noch einmal vor Augen zu führen. Fehlen Informationen, gibt es emotionale Grenzen oder ist Vertrauen in die Führungskraft verloren gegangen?

Fehlt Information – sind steuernde Maßnahmen nötig, z.B.:

  • Initiieren Sie Workshops, Weiterbildung, Info-Veranstaltungen zu relevanten Themen.
  • Erstellen Sie Planungstafeln für alle sichtbar.
  • Machen Sie den Mehrwert für die Kunden und die Abläufe transparent.
  • Geben Sie klare Handlungsanweisungen.

Kommen die Mitarbeitenden an die emotionalen Grenzen – sind führende Maßnahmen sinnvoll, z.B.:

  • Zeigen Sie wie beim Wandern die Richtung auf: Dahin soll es gehen.
  • Vermitteln Sie Verständnis und gleichzeitig Klarheit in den Anforderungen.
  • Stoppen Sie dauerhaftes Nörgeln.
  • Schaffen Sie ein Bonussystem für ihre Mitarbeitenden.
  • Überprüfen Sie, ob die Handlungsanweisungen umgesetzt werden.

Beim Stichwort Vertrauensverlust ist zunächst Ihre kritische Reflexion gefragt: Was hat dazu geführt? Sind Sie als Person beteiligt? Und dann versetzten Sie sich in die Lage der Mitarbeitenden, die im derartigen Widerstand stecken: Was würde Vertrauen aufbauen?

Gerade Maßnahmen aus dem Bereich Leadership helfen Ihnen hier weiter. Und noch ein wichtiger Punkt, der Sie möglicherweise entlastet: Wer wirklich nicht mitmachen will, den werden Sie auch mit den tollsten Maßnahmen nicht erreichen. Das ist total normal – ca. 20% bleiben in ihrer Ablehnungshaltung – das ist ein geprüfter Erfahrungswert.

Herzliche Grüße aus dem Wuppertaler Technologiezentrum W-tec,
Ihre Sabine Wengelski-Strock