Bergfeste: Erfolge feiern

Im vorigen Blogartikel aus dieser Reihe „Fusion und Change“ haben Sie drei Punkte an die Hand bekommen, wie die Entwicklung neuer Ideen unterstützt werden kann. Hier im nächsten Schritt leite ich Ihre Aufmerksamkeit auf einen Punkt, der ganz, ganz oft viel zu kurz kommt: Feiern Sie Ihre Erfolge gemeinsam!

Gutes wird zu oft als selbstverständlich angenommen

Mitarbeitende sagen: „Unser Chef meldet sich nur, wenn was schief läuft. Wenn alles gut läuft, dann hören wir nichts von ihm.“ Chefs sagen: „Ist doch selbst verständlich, dass die Dinge gut laufen müssen.“ Natürlich muss eine Führungskraft bei augenscheinlichen Fehlern eingreifen und natürlich muss nicht jede Selbstverständlichkeit angestrahlt werden. Hier geht es jedoch darum, bei NEUERUNGEN die Anerkennung und die Anstrengung, die die Entwicklung einer Neuerung gekostet hat und weiterhin kosten wird, nicht aus den Augen zu verlieren. Führungskräfte sind oft so erleichtert, dass ein neuer Ablauf so einigermaßen klappt, dass Sie darüber vergessen, genau das in Sprache zu bringen. Dabei ist das nicht schwer und beflügelt Ihre Mitarbeitenden.

„Keine Zeit“, sagen jetzt viele Führungskräfte. Ich kann doch nicht ständig mit meinen Leuten Meetings veranstalten, ab und zu müssen wir auch arbeiten. Hier erhalten Sie drei Anregungen mit wenig Zeit, genau das trotzdem zu tun.

Blitzlicht am Ende der Woche

Freitags mittags kurze Blitzlichtrunde: „Was ist diese Woche bei den Veränderungen gut gelaufen?“ Jeder kann einen Satz sagen. Fertig. Keine weiteren Kommentare. Ganz wichtig dabei – negative Kommentare unterbinden, sofort. Denn wir alle haben die Neigung, immer nach dem Negativen zu schauen und nicht nach dem Guten. Das Blitzlicht kann gemacht werden, auch wenn nicht alle da sind – auch wenn die Führungskraft verhindert ist, kann sie diese Aufgabe delegieren. Und das dauert nur wenige Minuten.

Die Rose der Woche

Ein komischer Vorschlag, werden Sie vielleicht jetzt sagen … In Zeiten schwieriger Umbrüche ist es jedoch gut, jede gute, positive Aktion auch wirklich wahrzunehmen. Machen Sie eine Runde, wer hat in dieser Woche besonders gut danach geschaut, dass die neuen Ideen auch in die Tat umgesetzt werden. Das können ganz kleine Schritte sein, kleine Anregungen, die aber eine Erwähnung verdienen. Die Erwähnung kann auf Grund Ihrer Beobachtung als Führungskraft beruhen, kann auch auf der Beobachtung von Kollegen beruhen. Überreichen Sie hier die „Rose der Woche“ dafür! Es muss nicht unbedingt eine „echte Rose“ oder Blume sein, es geht um die Aufmerksamkeit. Vergessen Sie hierbei Gerechtigkeit und Gerede um Lieblingskollegen, denn es geht vielmehr darum, eine Kultur zu schaffen, die Gutes sieht und benennt.

Smileys

Hängen Sie oder lassen Sie ein Plakat mit den wichtigsten Veränderungspunkten aufhängen. Das ruft die Veränderungen bei allen ins Gedächtnis und unterstützt den Fusionsprozess. Im Laufe der Woche oder von 14 Tagen kann jeder Mitarbeiter einen Smiley dahin kleben, wo seiner Meinung nach die Neuerungen gut gelaufen sind. Dann sind alle an den Bewertungen beteiligt und erhalten einen Überblick.

Natürlich können Sie auch bei einem besonders gelungenen Schritt die Sektkorken knallen lassen, das gehört auch dazu und macht Lust, gemeinsam weiter voran zu gehen.

Herzliche Grüße aus dem Wuppertaler Technologiezentrum W-tec,

Ihre Sabine Wengelski-Strock

 

Weitere Beiträge zum Tool „Changesetter“ :

  1. So erzeugen Sie im Fusionsprozess Dringlichkeit
  2. Haben Sie schon mit Widerstand Bekanntschaft gemacht?
  3. Mit wem steuern Sie gemeinsam?
  4. Warum bei einer Fusion die Entwicklung der Vision extrem wichtig ist
  5. Kommunikation ist das A und O
  6. Drei wichtige Punkte, um Handlungsfreiräume im Fusionsprozess zu schaffen
  7. Bergfeste: kurzfristige Erfolge feiern
  8. Implementierung: 10 Anregungen, die Sie weiterbringen
  9. Fusion heißt Kulturwandel im Unternehmen
  10. PVP statt KVP – eine kleine Buchstabenveränderung mit großer Wirkung