Sie haben die Blogbeiträge zum Thema Fusion verfolgt? Dann sind Sie informiert. Wir sind bislang die Schritte – Dringlichkeit klarmachen – Umgehen mit Widerstand – Führungskoalition aufbauen – Vision entwickeln – Vision kommunizieren – miteinander gegangen. Die Vorarbeiten sind geschafft! Nun steht erstes Handeln auf dem Plan.
Erste Freiräume im Alltagsgeschäft
Dazu brauchen Ihre Mitarbeitenden Freiräume. Diese lassen manchmal nur unter Mühen schaffen, denn Veränderung geschieht ja bei laufendem Alltagsgeschäft. Umso wichtiger ist, dass Ihre Mitarbeitenden, oder besser gesagt ein Teil Ihrer Mitarbeitenden, Raum bekommen, um Neues zu probieren. Sinnvoll ist es dabei, eine Gruppe zu schaffen, die neue Ideen ausdenkt und in der Praxis probiert, bevor sich alle mit den Veränderungen befassen. Wenn Sie dabei die folgenden drei Punkte beachten, kann nicht mehr so viel schiefgehen:
- Arbeitsgruppe bilden
- Arbeitsaufträge klären
- Freiraum definieren
Arbeitsgruppe bilden
Welche Mitarbeitenden können das sein? Bei Fusion ist enorm wichtig, dass alle Bereiche, die fusionieren, an der Gruppe beteiligt sind und ihre unterschiedlichen Kompetenzen und Vorstellungen einbringen können. Das kennen Sie schon aus dem Schritt der Führungskoalition. Sorgen Sie dafür, dass unterschiedliche Charaktere mit von der Partie sind:
- der kreativen Kopf, der schnell gute Ideen produziert
- die Praktiker, die sich die Umsetzbarkeit der Idee zu eigen machen
- die kritische Stimme, die nachfragt, ob das auch so alles möglich ist und nicht zu vergessen
- diejenigen, der auf gute Zusammenarbeit achtet und in der Lage sind, unterschiedliche Sichtweisen zusammen zu bringen.
Arbeitsaufträge klären
Im zweiten Schritt geht es darum, ziemlich genau zu klären, wie groß der Handlungsspielraum für die Arbeitsgruppe ist. Dazu gibt es einige Fragen aus der Projektarbeit, die Ihnen helfen, den Rahmen passend zu gestalten:
Wer ist von den Veränderungen betroffen?
- Kunden, Abnehmer, Zielgruppen
- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unterschiedlichen Rollen
- Eigentümer, oberste Hierarchieebene
- Subauftraggeber, angrenzende Organisationen, Konkurrenten
- Gesellschaft
Welcher Art ist die Betroffenheit?
Handelt es sich um eine positive oder negative Betroffenheit und wie stark ist sie?
Wie ist der zeitliche Rahmen?
Und wie groß ist das Budget, mit dem experimentiert werden darf?
Freiräume definieren
Mit dieser Strukturübersicht, die auch der Projektarbeit entlehnt ist, fällt es der Arbeitsgruppe leichter, aus der Vision heraus die neuen Ideen zu entwickeln, so dass sie auch in der Praxis tauglich sind. Ideen brauchen einen Rahmen, sonst sind die Mitarbeitenden orientierungslos, in welche Richtung (Vision) es gehen kann:
So, jetzt kann in die Hände gespuckt werden. Dem Schmieden neuer Ideen und dem Ausprobieren steht nun nichts mehr im Wege. Viel Kreativität und Freude dabei wünscht Ihnen…
Ihre Sabine Wengelski-Strock
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