Das Salz in der Suppe – Humor

Sie kennen die Situation. Sie sitzen im Meeting und denken: „Wenn ich das jetzt sage, dann fallen alle über mich her!“ oder „Der Kollege XY spricht kein Wort mehr mit mir.“ Also schlucken Sie Ihre Kritik oder kritische Frage runter und ärgern sich hinterher, weil Sie sich nicht eingemischt haben.

Klar, Sie können nicht immer und überall geradewegs sagen, was Ihnen durch den Kopf geht, es gibt in Besprechungen immer wieder Hürden. Hierarchien, Empfindlichkeiten, Tabus oder eigene Unsicherheiten machen es schwer zu sagen, was man denkt, obwohl genau diese Gedanken das Thema voranbringen würden.

Bereiten Sie sich vor

Meist wissen Sie schon vor dem Meeting, wenn Sie die Tagesordnung lesen oder das Thema hören, wo für Sie der neuralgische Punkt liegen kann. Sie ahnen oft, welche Kollegen sich verhaken oder wo eisern geschwiegen wird, obwohl viel zu sagen wäre.

Bereiten Sie sich darauf vor, denn in der konkreten Situation hat man oft ein Brett vor dem Kopf. Wenn Sie sich vorher überlegen, wo und was Sie sagen könnten, fällt es Ihnen viel leichter, in der Situation die Türe zur kritischen Anmerkung zu öffnen – auf gute Art. Mit einer lockeren Bemerkung können Sie die größte Anspannung aus einer Debatte herausnehmen und sorgen gleichzeitig dafür, dass Ihre Kritikpunkte ankommen.

Hierbei geht es nicht um große Strategien, Sie müssen auch nicht besonders geistreich oder schlagfertig sein. Es geht einfach darum, die Antennen auf „Humor“ zu schalten, um die Situation aufzulockern. So lässt sich Ihr kritischer Kommentar wunderbar abfedern und wird trotzdem ernst genommen.

Vielleicht fällt Ihnen spontan ein Running Gag oder eine witzige Kundenbemerkung ein, die gerade passt und die alle Anwesenden zum Schmunzeln bringt. Sie können aber auch einfach eine augenzwinkernde Einleitung vorausschicken, etwa:

  • „Ich pack mal mein Reisefettnäpfchen aus und frage …“
  • „Sie können mir gleich zur Strafe einen blauen Fleck hauen, aber ich habe noch nicht verstanden, was das bringen soll …“

Achten Sie auf sich

Sich auf diese Situation vorzubereiten ist das eine, es gibt ihnen eine gute Stütze. Doch es ist nochmal ein anderes Paar Stiefel, im Meeting dann auch wirklich was zu sagen – gerade, wenn Sie sich bisher eher davor scheuen, etwas Kritisches anzumerken. Achten Sie darum in der Besprechung auf sich: Sie merken ja genau, wann sich eine Situation anfängt hochzuschaukeln. Das kann auch ganz leise vonstattengehen, zum Beispiel wenn die Kollegen auf ihre Fingernägel schauen und nicht mehr mitdiskutieren.

Sie nehmen auch bei sich wahr, wo Sie gern etwas sagen würden, aber bis zu diesem Meeting sich vielleicht nicht getraut haben. Beherzigen Sie den Satz von Paolo Coelho: „Mut heißt nicht, keine Angst zu haben, sondern sich nicht von ihr lähmen zu lassen.“

Darum nicht zu lange warten, sonst ist der Moment vorbei.